Erbsenprotein

Nicht jeder Sportler möchte bei seinen Ergänzungsmitteln auf tierische Produkte zurückgreifen. Viele bekannte Profis wie der Footballer Tom Brady, der Fußballer Messi oder der Wrestler CM Punk ernähren sich überwiegend oder komplett vegan. Der Ernährungstrend spiegelt sich auch im Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln wider. Da auch Pflanzen hochwertige Proteine beinhalten, ist es jederzeit möglich, auf Alternativen zu den Produkten tierischen Ursprungs zurückzugreifen. Immer größere Beliebtheit erlangt beispielsweise das Supplement Erbsenprotein.

Woraus besteht Erbsenprotein?

Erbsenprotein lässt sich aus gelben Schälerbsen herstellen. Diese ist keine eigene Art der Pflanze, es ist die normale Pisum Sativum, welche wir aus zahlreichen Gerichten der deutschen Küche kennen. Gegenüber grünen Erbsen sind gelbe Schälerbsen jedoch voll ausgereift, daher die gelbe Farbe. Der Zusatz “Schäl” steht für den Verarbeitungsstand, da hier die Erbse bereits von ihrer harten Schale befreit ist.

Die Herstellung kann in einem rein natürlichen Verfahren erfolgen. Nachdem es zu Mehl zermahlen ist, fügt man Wasser hinzu, um das Protein von anderen Bestandteilen der Erbse zu lösen. Danach wird es sprühgetrocknet und im letzten Schritt granuliert – fertig ist das Produkt. Dies ist eines der Aspekte, weshalb Erbsenprotein als nachhaltig betrachtet wird. Ein weiterer Grund ist der Anbau: Gegenüber Whey Protein, welches seinen Ursprung in der Kuhmilch hat, benötigt man wesentlich weniger Fläche. Außerdem muss die Hülsenfrucht nicht gedüngt werden.

Vorteile von Erbsenprotein

Die Vorteile von Erbsenprotein liegen allerdings nicht nur in ihrer Nachhaltigkeit. Die Inhaltsstoffe des Erbsenproteins sind zum Beispiel gut für deine Gesundheit. Pflanzliche Lebensmittel sind von Natur aus fett- und cholesterinarm. Dafür sind sie vegetarisch, tragen viele ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe in sich. Im Whey Protein fehlen beispielsweise die Ballaststoffe, was bei einigen Menschen zu schmerzhaften Blähungen führt. Nicht zu vergessen ist der hohe Proteingehalt im Erbsenprotein. Schon im Konzentrat liegt dieser bei 85 %. Im Molkenprotein-Konzentrat sind nur zwischen 70 und 80 % enthalten.

Wie setzen sich die Aminosäuren zusammen?

Jedes Protein hat ein eigenes Aminosäurenprofil. Molkenprotein hat beispielsweise einen hohen Anteil an den verzweigkettigen Aminosäuren, den BCAAs. Diese sind im Erbsenprotein ebenfalls enthalten, du musst also nicht befürchten, dass dir bei einem Erbsenprotein-Shake die wertvollen BCAAs fehlen. Hinzu kommen jedoch noch andere Aminosäuren, welche im Molkenprotein auch vorkommen, jedoch in einem geringeren Umfang.

Arginin

Erbsenprotein hat einen hohen Anteil an Arginin. Ein ähnlich hoher Gehalt ist mit 5 g lediglich im Kürbiskernprotein vorhanden. Der Argininwert überragt damit sogar manch tierisches Protein. Insgesamt sind auf 100 g Erbsenproteinpulver etwa 7 g Arginin enthalten. Die Aminosäure erweitert die Gefäße, dadurch kannst du deinen Pump effektiv gestalten – mit der Zeit vergrößern sich deine Muskeln. Arginin senkt zudem einen überhöhten Blutdruck, was die Herzmuskulatur verbessert. Außerdem reguliert es den Blutzuckerspiegel, da Arginin die Freilassung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse stimuliert und die Glykosewerte im Blut senkt.

Lysin

Lysin hat eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel, da es in Kombination mit Methionin das Molekül Carnitin herstellt. Carnitin ist notwendig, um Fettsäuren in Energie umzuwandeln. Doch Lysin hat noch mehr Funktionen: Es unterstützt die Aufnahme und Verteilung von Kalzim im Körper, die Bildung von Bindegewebe, Knochen, Knorpeln, Haut, Sehnen und kräftigt das Immunsystem. Als essentielle Aminosäure kann der Körper Lysin nicht selbst herstellen, ein Mangel macht sich schnell bemerkbar: Müdigkeit, Übelkeit und Schwindelanfälle können auftreten.

Eisen

Das Spurenelement ist zwar keine Aminosäure, dennoch wollen wir aufgrund der Bedeutung für den Körper kurz darauf eingehen. Eisen spielt beispielsweise beim Transport von Sauerstoff im Blut eine Rolle. Ein Mangel zeigt sich vor allem durch Müdigkeit, da der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Bereits mit einer Portion Erbsenprotein erfüllst du 30 % des Tagesbedarfs. Achten solltest du hier darauf, welche Lebensmittel du zusätzlich zu dir nimmst. Eine bessere Aufnahme erfolgt mithilfe von Zitronensäure. Diese ist in Zitrus- und Orangensaft enthalten. Einen negativen Effekt hat dagegen Kalzium, dieser schwächt den Effekt der Aufnahme des Spurenelements. Auf Tee und Kaffee solltest du daher verzichten.

Hat Erbsenprotein noch weitere Besonderheiten?

Erbsen sind für die meisten Menschen unbedenklich, es sind kaum Allergene vorhanden. Weder Gluten, noch Laktose. Menschen, die auf Soja allergisch reagieren, haben mit Erbsenprotein ein gutes Ersatzprodukt, um sich pflanzlich zu ernähren. Auch bei der Gewichtsabnahme kann es dich unterstützen. Zum einen senkt es den Spiegel von Ghrelin im Magen, ein Hormon, welches für den Appetit anregt. Außerdem wird aufgrund einer hohen Anzahl an Peptiden die Entleerung des Magens verlangsamt – und das Sättigungsgefühl hält länger an. Es wirkt ebenfalls vorbeugend gegen Entzündungen.

Verzehrempfehlung

Damit der Körper alle essentiellen Aminosäuren zur Verfügung gestellt werden, sollte man Erbsenprotein am besten kombinieren. Denn Erbsenprotein beinhaltet nicht alle notwendigen Aminosäuren. Das oben genannte Methionin, welches mit Lysin für das Molekül Carnitin benötigt wird, ist in manchen Erbsenprotein-Produkten kaum vorhanden. Dieses sollte durch eine Vermengung mit Weizen- oder Reisprotein ausgeglichen werden. Zusätzlich schmeckt Erbsenprotein nach Erbsen – was in Form eines Shakes für den ein oder anderen erstmal gewöhnungsbedürftig ist. Wenn du den Geschmack gar nicht magst, empfehlen wir dir eine Kombination mit Früchten, Kokosnussflocken, Avocado oder Aromaextrakten deiner Wahl, um den Geschmack zu verbessern.

Zusammenfassung

Wer den Konsum von tierischen Lebensmitteln verringern möchte, sollte sich vorher überlegen, welche pflanzlichen Produkte benötigt werden, um die Nährstoffe zu ersetzen. Eine gute Möglichkeit hierzu ist Erbsenprotein. Hier sind vor allem die BCAAs, Eisen und Arginin vorhanden. In Kombination mit anderen pflanzlichen Proteinen wie Reis oder Weizen deckt Erbsenprotein den nötige Tagesbedarf an verschiedenen Nährstoffen. Daneben bietet Erbsenprotein auch weitere gesundheitliche Vorteile und macht lange satt. Veganen Produkten geht der Ruf voraus, besonders kostenintensiv zu sein. Doch auch beim Preis musst du dich nicht fürchten: Die meisten Produkte auf dem Markt sind in etwa genauso teuer wie Whey Protein.